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Bandscheibenvorfall - so werden Sie schnell wieder fit

Heben, Bücken oder Tragen – jeden Tag leisten die Bandscheiben als Stoßdämpfer der Wirbelsäule Schwerstarbeit. Die kleinen Gelkissen sitzen jeweils zwischen zwei Wirbelkörpern und federn Stöße ab. Bewegungsmangel, Übergewicht, schweres Heben aber auch Fehlhaltungen oder das Rauchen führen zu Abnutzungen und können letztendlich einen Bandscheibenvorfall auslösen, weiß Dr. Marcel Prymka, Chefarzt der Orthopädie II und Wirbelsäulenchirurgie im Krankenhaus St. Josef.

Wuppertal, im Februar 2021

Die Symptome sind individuell: Stechende Schmerzen im unteren Rücken, Taubheitsgefühl, Kribbeln oder gar Lähmungserscheinungen. Je nachdem ob Lenden- oder Halswirbelsäule betroffen sind, strahlen die Schmerzen bis in die Beine oder Arme. Niesen oder Husten können sie verstärken. Etwa zwei Drittel aller Bandscheibenvorfälle treten im Bereich der Lendenwirbelsäule (lumbal) auf, die Halswirbelsäule (zervikal) ist zu rund 30 Prozent betroffen. Zur exakten Auswahl der Therapiemaßnahmen ist eine genaue Diagnostik unverzichtbar. In Kooperation mit der Radiologischen Gemeinschaftspraxis Radprax nutzt Dr. Marcel Prymka, modernste bildgebende Diagnoseverfahren, wie CT oder MRT. 

Schmerzlinderung
Der nächste Behandlungsschritt ist dann die schnelle Linderung der Schmerzen, erklärt der Wuppertaler Rücken- und Wirbelsäulenspezialist. Neben der Gabe von schmerzstillenden und entzündungshemmenden Medikamenten, setzt Dr. Marcel Prymka auch die Nervenwurzelinfiltration ein. Hier werden unter computertomografischer Kontrolle oder Röntgenkontrolle im sterilen Setting schmerzstillende, entzündungshemmende Medikamente millimetergenau an die schmerzende Nervenwurzel gespritzt, um diese zum Abschwillen zu bringen. Eine weitere Möglichkeit der Schmerztherapie ist die Periduralanästhesie. Im Gegensatz zu schmerzstillenden Tabletten wirken diese Infiltrationen ausschließlich lokal auf die betroffenen Nervenwurzeln. 

In Bewegung bleiben
Nach der akuten Schmerztherapie ist Bewegung ein großes Thema bei der Behandlung von Bandscheibenvorfällen. Vor allem rumpfstabilisierendes Muskeltraining. Patienten aus dem Krankenhaus St. Josef werden physiotherapeutisch im RTZ Regionales Therapie-Zentrum begleitet. Dieses gehört ebenso zum Klinikverbund wie das Krankenhaus St. Josef, das Petrus-Krankenhaus, die St. Anna-Klinik, das Medizinische Versorgungszentrum MVZ Medi-Wtal, die Akademie für Gesundheitsberufe sowie die St. Josef-Service Gesellschaft. In der Physiotherapie geht es um rückengerechte Bewegung und gezielten Aufbau der Rückenmuskulatur. Ergänzend zu Schmerz- und Physiotherapie können Massagen, Wärme- oder Kältebehandlungen helfen. Anders sieht es bei akuten Lähmungserscheinungen, Blasen- oder Stuhlinkontinenz als Folge eines Bandscheibenvorfalls aus. Hier erfolgt notfallmäßig ein minimalinvasiver mikrochirurgischer Eingriff, erklärt der Chefarzt der Orthopädie II und Wirbelsäulenchirurgie im Krankenhaus St. Josef. Allerdings sind solche schweren Bandscheibenvorfälle mit gravierenden Nervenschädigungen äußerst selten. Eine Operation wird allerdings auch dann in Betracht gezogen, wenn   konservative Therapieformen nicht zu einer Linderung führen. Meistens kann die Nervenwurzel mikrochirurgisch ohne großen Schnitt über einen minimalen Zugangsweg entlastet werden. Liegt zusätzlich eine Instabilität vor – diese betrifft vor allem ältere Patienten und so genannte Massenvorfälle, die mit Lähmungen, Schmerzen in den Beinen und Kontrollverlust der Blasen- und Mastdarmfunktion einhergehen, ist eventuell eine Einsteifung des Gelenks notwendig. Eine alleinige Bandscheibenoperation würde hier sogar schaden, weiß Dr. Marcel Prymka. Die individuelle Betrachtung jedes Bandscheibenvorfalls ist daher unbedingt wichtig.   

Der medizinische Ruf des Krankenhauses St. Josef ist weithin über die Grenzen Wuppertals hinaus bekannt. Die erstklassige medizinische Versorgung der Patienten am Krankenhaus St. Josef bestätigte die Deutsche Wirbelsäulengesellschaft (DWG), im Januar 2017, mit ihrer hohen Auszeichnung als bundesweit erstes „Wirbelsäulenzentrum der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft“ nach der Pilotphase. Dieses Qualitätssiegel, ist ausschließlich Einrichtungen vorbehalten, an denen ein wirbelsäulenchirurgischer Schwerpunkt besteht. Patienten gibt das Zertifikat, eine wichtige Orientierung bei der Wahl der Klinik. Denn es wird nur Kliniken verliehen, welche die hohen Qualitätsanforderungen der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft erfüllen. 
 

Was passiert bei einem Bandscheibenvorfall? 
Bandscheiben bestehen aus einem Gallertkern, der von einem Faserring umschlossen wird. Im Normalfall ist der Gallertkern elastisch und puffert so Erschütterungen. Bei einem Bandscheibenvorfall durchbricht er aber den Faserring. Dann, so erklärt der erfahrene Orthopäde, tritt Gallertmasse aus und drückt auf das Nervengewebe im oder am Rückenmarkskanal. Und das verursacht starke Schmerzen. Aber auch die Vorstufe, die so genannte Bandscheibenvorwölbung, kann schmerzen. Hier ist der Faserring noch intakt, aber der Gallertkern wölbt sich vor und drückt auf den Rückenmarkskanal. Da im hinteren Bereich des Faserrings Schmerzfasern verlaufen, können Schäden an der Bandscheibe auch ohne Nervenkompression zu Rückenschmerzen führen!

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Carsten Noth

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Tel0202 485-4855
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